Seit dem Höhepunkt der Erdgaspreise im Herbst 2022 haben sich die Preise für die Belieferung von Erdgas für Endverbraucher wieder deutlich normalisiert und sind aktuell auf den ersten Blick wieder eine vergleichbar günstige Alternative für die Wärmeversorgung.
Allerdings darf bei einem Kostenvergleich nicht nur der reine €/kWh Betrag zwischen Erdgas und Fernwärme verglichen werden, sondern sollten alle Kosten, die für die Wärmeerzeugung über eine Laufzeit von 20 oder 30 Jahren betrachtet werden. D.h. welche Kosten entstehen nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch welche Kosten fallen zusäztlich an, um gesetzliche Vorschriften zu erfüllen. Bei den laufenden Kosten dürfen nicht nur die Kosten für den Bezug der Energie und die Grundgebühr berücksichtigt werden, sondern auch weitere Positionen wie Schornsteinfeger, Wartungskosten und eventuell frühere Ersatzinvestitionen.
Vor allem muss man beachten, dass beim Vergleich der Bezugskosten (€/kWh) von Erdgas im Vergleich zu Fernwärme der Umwandlungsverlust bei Erdgas i.H.v. ca. 15-20% entstehen. Bei den Bezugskosten der Fernwärme sind die Umwandlungsverluste bereits inkludiert.
Wichtig zu bedenken ist auch, dass die Preise für Erdgas in Zukunft voraussichtlich weiter steigen werden. Dies liegt an einer Kombination aus geopolitischen Unsicherheiten, der Abnahme von verfügbaren Ressourcen und der zunehmenden Besteuerung von CO2-Emissionen im Rahmen der Energiewende. Außerdem können weitere Kostensteigerungen beim Erdgas entstehen, wenn die Anzahl der Endkunden im Erdgasnetz sinkt und dadurch die Umlagen für den Netzbetrieb steigen. Auch Situationen wie in Mannheim, wo die Stadtwerke das Gasnetz bis 2025 abschalten wollen (Link zum Artikel), sollten mit in eine Entscheidung für die zukünftige Wärmeversorgung des Gebäudes mit einfließen. Die Fernwärme der WEL bietet hier eine nachhaltige und wirtschaftliche Alternative, die langfristige Planungssicherheit gewährleistet.